Hallo Freunde,
der Frühling naht, die Blumen blühen, es kribbelt angenehm an längst vergessenen Körperstellen und die Exkursionssaison beginnt. Exkursion, das bedeutet kilometerlange Märsche über Berge und durch Schluchten, entlang von Wegen die oft nur ein Reh noch als solches erahnen kann. Es bedeutet warmes Bier am Morgen und pampige Weißbrötchen zum Mittag und ein rauchender Aschehaufen im strömenden Regen, während die Sonne langsam hinter dem Zeltplatz versinkt. Kurz: Es ist herrlich!
Aber Exkursionen bedeuten eben auch Arbeit. Über das vielleicht wichtigste Utensil bei diese Arbeit, den Geologenhammer, möchte ich heute mit euch sprechen. Eine neue Studentengeneration ist herangewachsen und steht vor ihrer ersten Kartierkampagne. Folglich scheint es dringen geboten allen Beteiligten klar zu machen, warum dir richtige Wahl des Hammers essentiell ist.
Der Geologenhammer ist wie gesagt das wohl wichtigste Werkzeug des Geowissenschaftlers im Gelände. Steine die man in der Natur findet sind an ihrer Oberfläche nur all zu oft verwittert, verwaschen, Moosüberwachsen - sie sind in diesem Zustand unbestimmbar und zu nichts zu gebrauchen. Der Geowissenschaftler ist zur Bestimmung eines Gesteines darauf angewiesen frische Bruchflächen zu betrachten. Wie bricht das Gestein überhaupt? Welche Farbe hat es (unverwittert?) Auf welche Korngröße schätze ich die Minerale?
Begegnet der Geowissenschaftler im Gelände einem interessanten Stein, he will literally beat the shist out of it, bildlich gesprochen. Lasst euch von verängstigten Rentnerpassanten nicht erzählen es sei Umweltzerstörung. Hey es sind am Ende doch nur Steine. Allerdings, das muss man im Hinterkopf behalten, Steine können verdammt hart sein. Einen Granitbrocken in zwei Teile zu spalten, kann auch den größten Mann vor Aufgaben stellen und ins Schwitzen bringen. Besitzt dieser Mann (oder die Frau) dann auch noch einen minderwertigen Hammer, ist der Probengewinn nicht nur zum Scheitern verurteilt, das ganze Unterfangen wird hochgradig gefährlich.
Ein Hammer, mit dem man einen Stein zerstören will, muss notwendiger Weise aus einem einzigen Stück geschmiedetem Stahl bestehen. Ein Hammer mit Holzgriff und Stahlkopf ist unzureichend und gefährlich - der Kopf wird irgendwann abfliegen und kann dabei leicht jemanden treffen und womöglich schwer verletzen. Stahlgriff mit aufgezogenem Stahlkopf zählt auch nicht - selbes Problem. Ganz schlimm sind Billighämmer aus Niedriglohnländern, wie sie in manchen Baumärkten zu Spottpreisen ganz unten im Regal zu finden sind. Ich habe schon erlebt, dass diese Dinger zum Teil aus Gusseisen bestehen. Gusseisen verhält sich zu Granit wie Gummi zu... naja auch Granit. Dem Granit ist das Egal. Euch kann es nicht egal sein, denn ein solcher, minderwertiger Hammer, wird in eurer Hand mit Wucht zerbrechen und wenn dann nur eure Hand voller Metallsplitter ist, habt ihr verdammt noch einmal Glück gehabt.
Ich sage es noch einmal: Der adäquate Hammer besteht aus einem einzigen Stück geschmiedetem Stahl, wobei der Griff oft mit Plastik oder Leder ummantelt ist. Er kostet vermutlich zwischen 50 und 85 Euro, auf gar keinen Fall deutlich weniger. Viele Geowissenschaftler kaufen ihre Hämmer vom Marktführer Estwing aber das ist nur so eine Konvention, wie als vor Jahren alle Hipster plötzlich mit iPods rumlaufen mussten, obwohl ein ordinärer MP3-Player es auch getan hätte. Hm... erinnern sich die Zweitsemester von heute vermutlich gar nicht mehr dran. Schlechter vergleich. Das war so ne Phase in den 00er Jahren, also quasi kurz nachm Krieg... egal. Nichts desto trotz, Estwing bietet gute Hämmer zu guten Preisen, die Firma Picard tut das auch und ich bin sicher es finden sich bei einer ausgedehnten Suche auch noch andere. Finger weg von NoName Produkten und allem was billiger als 50 Euro ist. Es muss nicht mal zwingend ein offizieller Geologenhammer sein. Am wichtigsten ist das Vollstahlkriterium und das euer Hammer Schlagfläche und Dorn aufweist. Ein guter Dachdeckerhammer kann das auch.
Als Bezugsquelle kann ein sehr großes amerikanisches Onlinekaufhaus dienen, das ursprünglich einmal hauptsächlich Bücher verkauft hat. Eine schnelle Googlesuche bringt einen auch ans Ziel.
Ein Tipp für jene, die so viel Geld nur ungern auf einmal ausgeben (Studenten sind manchmal eben wirklich knapp bei Kasse, ich weiß das): Nicht nur bleibt euch ein guter Hammer quasi euer ganzes Berufsleben über erhalten, wenn ihr nach einer Saison im Gelände feststellt, dass die Lehre zum Bankkaufmann oder zur Bankkauffrau in euren Augen plötzlich rapide an Attraktivität gewonnen hat, dann lässt sich ein Qualitätshammer sicher mit nur 10% Preisabschlag an die nächste Studentengeneration verhökern.
So was gibt es sonst noch zu sagen über Geologenhämmer? Nun ein guter Geowissenschaftler sollte in der Lage sein eine kopfgroße Holzscheibe in 30m Entfernung präzise mit dem Dorn seines Hammers zu treffen, so dass dieser stecken bleibt. Ich persönlich bevorzuge dafür drei Umdrehungen, aber da sind der eigenen Ästhetik keine Grenzen gesetzt. Denkt nur daran: Exkursionen werden nicht immer in den Harz führen, wo die größte Gefahr eine wildgewordene Bache ist, die ihren Nachwuchs beschützen will.
Ehrlich gesagt hätte ich eine Heidenangst vor einer Bache die mir die Bedrohung ihrer Ferkel unterstellt. Versucht dann vielleicht am besten erstmal auf einen Baum zu klettern, bevor ihr den Hammertrick versucht. Das arme Tier kann ja nichts dafür.
Für Anfänger reicht ein Pickhammer nebst ggf. Halterungstasche. Ich selbst bevorzuge Pickhammer linker Hand, Schürfhammer rechter Hand und Vorschlaghammer mit verlängertem Stil queer über dem Rücken aber dieses Setup ist offensichtlich für große Menschen mit besonderem Interesse an hartem Kristallingestein konzipiert. Da kann jeder sein Ding machen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Geologenhammer
In diesem Sinne
Glück auf!
Fachrat Geowissenschaften Hannover
Sonntag, 4. Mai 2014
Dienstag, 8. April 2014
Wirtschaftstreffen am 28.04.14
Hallo Freunde,
der Verein "Freunde der Geowissenschaften Hannover e.V.", kurz FdGH, hat ein weiteres "Wirtschaftstreffen der Geowissenschaften Hannover", kurz WTGH, organisiert. Klingt verwirrend, ist aber megapraktisch. Dieses Semester nämlich machen wir einen Sonderfokus zum Thema Berufseinstieg. Wir werden eine ganze Reihe von jungen Geowis einladen, die ihre Abschlüsse hier in Hannover und in den letzten 3 Jahren gemacht haben und die nun voll im Berufsleben stehen. Los geht es am Montag, den 28.04. um 18Uhr im Seminarraum des Institutes für Geologie.
Glück auf!
der Verein "Freunde der Geowissenschaften Hannover e.V.", kurz FdGH, hat ein weiteres "Wirtschaftstreffen der Geowissenschaften Hannover", kurz WTGH, organisiert. Klingt verwirrend, ist aber megapraktisch. Dieses Semester nämlich machen wir einen Sonderfokus zum Thema Berufseinstieg. Wir werden eine ganze Reihe von jungen Geowis einladen, die ihre Abschlüsse hier in Hannover und in den letzten 3 Jahren gemacht haben und die nun voll im Berufsleben stehen. Los geht es am Montag, den 28.04. um 18Uhr im Seminarraum des Institutes für Geologie.
Glück auf!
Montag, 27. Januar 2014
Wahlen!
Moin Moin liebe Leser,
Ein aufrichtiges, herzliches und ernstgemeintes DANKESCHÖN!!! an alle Wähler. Der Fachrat hat einige wichtige Posten ergattern dürfen und wir werden, wie schon die Jahre zuvor, die Interessen der Geowissenschaftler vertreten und uns für jene einsetzen.
Die (relevanten :) ) Ergebnisse:
Fakultätsrat:
Dominik Mock
(Super! Wir haben wieder einen Vertreter im FakRa!)
Stura:
Dominik Mock
Fakultätsfachschaftsrat (ffsr) :
Jana Hanemann
Dominik Mock
Christian Schmunk
Michelle Gerami-Manesch
Olly Sattler
Moritz Fahldieck
Nochmal vielen Dank für die Beteiligung, hier nochmal alles zum selber nachlesen:
Gremienwahlen [Senat/Fakra]
Studentische Wahl [Stura/ FFSR]
Ein aufrichtiges, herzliches und ernstgemeintes DANKESCHÖN!!! an alle Wähler. Der Fachrat hat einige wichtige Posten ergattern dürfen und wir werden, wie schon die Jahre zuvor, die Interessen der Geowissenschaftler vertreten und uns für jene einsetzen.
Die (relevanten :) ) Ergebnisse:
Fakultätsrat:
Dominik Mock
(Super! Wir haben wieder einen Vertreter im FakRa!)
Stura:
Dominik Mock
Fakultätsfachschaftsrat (ffsr) :
Jana Hanemann
Dominik Mock
Christian Schmunk
Michelle Gerami-Manesch
Olly Sattler
Moritz Fahldieck
Nochmal vielen Dank für die Beteiligung, hier nochmal alles zum selber nachlesen:
Gremienwahlen [Senat/Fakra]
Studentische Wahl [Stura/ FFSR]
Freitag, 6. Dezember 2013
Nikolaus und sein Ursprung
Das Nikolausfest steht bereit, darum hab ich mich mal umgesehen um rauszufinden, woher genau dieses Fest überhaupt stammt. Ich war, einwenig, überrascht! Da es sich hier um meine eigene Recherche handelt, muss das was ich hier schreibe natürlich nicht 100% stimmen ^^
Heute ist Nikolaus/ Wodanstag
Wodan zieht durch die Orte und bringt den Kindern Geschenke, um die Wartezeit auf das Wiederkommen des Lichtes zu vertreiben. Jedoch bekommen nur die Kinder Geschenke die alte Äpfel für sein Pferd vor die Tür stellen.
Sicher finden einige das Unvorstellbar, dass Wodan der in der wilden Jagt, die Armee aus Toten anführt, plötzlich Kinder beschenkt. Aber man sollte daran denken, dass Wotan zwei Seiten hat, die eine wütende brausende des Totengottes. Aber er ist auch Gott der Dichtkunst und der Herr über die Runen. Er schenkte denn Menschen ja auch die Runen und dass er nun einmal im Jahr die Kinder beschenkt, soll an dieses Geschenk errinern.
Wenn ein Kind geboren wird, so soll es zu seiner Namensgebung einen Julteller erhalten. Das soll ein alter Zinnteller, ein Holzteller oder ein irgend ein Teller mit Lebensbaum und Umschrift sein. Jedes Mitglied der Familie stellt diesen Julteller als Gabenteller am Wodanstage, vor den Kamin und die Äpfel für Sleipnir vor die Haustür.
Die Kirche setzte, da sie die jährliche Einkehr des Göttervaters mit dem weißen Barte, mit dem Einauge und dem Pelzmantel nicht hindern konnte, bald einen ihrer Heiligen, nämlich den Nikolaus an seine Stelle.
Aber in vielen Gegenden Deutschlands ist er doch der Schimmelreiter oder der Ruprecht (= Hruodpercht = der von Ruhm Strahlende, Beiname Wodans) geblieben.
Hier noch einige Argumente dafür, dass das Nikolausfest schon vor dem Christlichen Fest, als Wodansfest gefeiert wurde
Viele Symbole von Nikolaus und Wodan gleichen sich:
- Das weiße Roß
- Der Mantel
- Der lange Bart
- der Stab (Odin hält einen Speer)
- das Reiten durch die Luft
- die Geschenke, die durch den Schornstein kommen (Wodan bringt Wärme und Licht ins Haus)
- Das Buch der Weisheit (Wodan gilt als allwissend)
- die Nüsse. Diese gelten als eine Frucht Wotans.
Ganz deutlich wird die Identität des Heiligen mit dem Gott in einem Thüringer Kindervers:
>Wer kommt denn da geritten?
Herr Wude, Wude Nikolaus!
Laß mich nicht lange bitten
Und schüttle deinen Beutel aus.
Wude ist niemand anders als Wodan.
Wode/ Wude/ Wotan/Wodan (oder auch Odin) hatte vor Nikolaus am 6. Dezember seinen Festtag.
Heute ist Nikolaus/ Wodanstag
Es handelt sich natürlich um ein heidnisches Fest, welches das Julfest, also die Wintersonnenwende oder eben Weihnachten (welches in skandinavischen Ländern Jul/Jol heißt) einleiten soll.
Wodan zieht durch die Orte und bringt den Kindern Geschenke, um die Wartezeit auf das Wiederkommen des Lichtes zu vertreiben. Jedoch bekommen nur die Kinder Geschenke die alte Äpfel für sein Pferd vor die Tür stellen.
Sicher finden einige das Unvorstellbar, dass Wodan der in der wilden Jagt, die Armee aus Toten anführt, plötzlich Kinder beschenkt. Aber man sollte daran denken, dass Wotan zwei Seiten hat, die eine wütende brausende des Totengottes. Aber er ist auch Gott der Dichtkunst und der Herr über die Runen. Er schenkte denn Menschen ja auch die Runen und dass er nun einmal im Jahr die Kinder beschenkt, soll an dieses Geschenk errinern.
Wenn ein Kind geboren wird, so soll es zu seiner Namensgebung einen Julteller erhalten. Das soll ein alter Zinnteller, ein Holzteller oder ein irgend ein Teller mit Lebensbaum und Umschrift sein. Jedes Mitglied der Familie stellt diesen Julteller als Gabenteller am Wodanstage, vor den Kamin und die Äpfel für Sleipnir vor die Haustür.
Die Kirche setzte, da sie die jährliche Einkehr des Göttervaters mit dem weißen Barte, mit dem Einauge und dem Pelzmantel nicht hindern konnte, bald einen ihrer Heiligen, nämlich den Nikolaus an seine Stelle.
Aber in vielen Gegenden Deutschlands ist er doch der Schimmelreiter oder der Ruprecht (= Hruodpercht = der von Ruhm Strahlende, Beiname Wodans) geblieben.
Hier noch einige Argumente dafür, dass das Nikolausfest schon vor dem Christlichen Fest, als Wodansfest gefeiert wurde
Viele Symbole von Nikolaus und Wodan gleichen sich:
- Das weiße Roß
- Der Mantel
- Der lange Bart
- der Stab (Odin hält einen Speer)
- das Reiten durch die Luft
- die Geschenke, die durch den Schornstein kommen (Wodan bringt Wärme und Licht ins Haus)
- Das Buch der Weisheit (Wodan gilt als allwissend)
- die Nüsse. Diese gelten als eine Frucht Wotans.
Ganz deutlich wird die Identität des Heiligen mit dem Gott in einem Thüringer Kindervers:
>Wer kommt denn da geritten?
Herr Wude, Wude Nikolaus!
Laß mich nicht lange bitten
Und schüttle deinen Beutel aus.
Wude ist niemand anders als Wodan.
Wode/ Wude/ Wotan/Wodan (oder auch Odin) hatte vor Nikolaus am 6. Dezember seinen Festtag.
Was man nun glaubt ist jedoch jedem selbst
überlassen.
Freitag, 1. November 2013
Fach- und Studienkultur in den Geowissenschaften - Eine Einführung
Moin,
ich nehme einen kürzlich auf Spiegel Online erschienenen Artikel zum Anlass, einmal ein paar Dinge über die bei den Geowissenschaftlern herrschende Fachkultur zu schreiben. Immerhin hat ein neues Wintersemester begonnen und wir haben viele neue ErSies, die viele neue Dinge erst noch kennen lernen müssen. In manchen Studiengängen scheint ein raues Klima von Konkurrenz zu herrschen, nach allem, was man so hört. Da versuchen Studenten ihre Kommilitonen runter zu machen, in der Hoffnung, im direkten Vergleich besser dazustehen. Neben dem im Artikel beschriebenen Fall von außergewöhnlich dämlichem Plagiarismus wurde mir gegenüber auch schon kolportiert, dass das bewusste Zerstören wichtiger Bücher in der Bibliothek, mit der Absicht, den Kommilitonen Informationen geziehlt vorzuenthalten, in bestimmten Fächern zum Repertoire gehört. Ich weiß nicht, wie viel davon Vorurteil ist, und vielleicht ist es auch an verschiedenen Universitäten unterschiedlich, aber gerade Jura und Betriebswirtschaft werden immer wieder als Fächer genannt, in denen mit harten Bandagen gespielt wird. Ich will mir auch gar nicht anmaßen zu beurteilen, ob das an dem Leistungsdruck, den vermittelten Inhalten oder den Leuten liegt, die ein solches Studium überhaupt aufnehmen. Ich möchte aber nachdrücklich darauf hinweisen, dass der Hase in den Geowissenschaften anders läuft.
Die Geowissenschaften stehen in der Tradition des Bergbaus mit seiner Jahrtausenden alten Geschichte. Und auch wenn Geowissenschaftler heute mehrstenteils nicht mehr unter Tage arbeiten, weil die momentanen wirtschaftlichen Gegebenheiten das eben nicht erfordern, so finden sich doch überall noch Hinweise auf diese Traditionen. Die Barbarafeier, die Grußformel "Glück auf", verwendetes Werkzeug und die Rechtfertigungen für den ununterbrochenen Bierkonsum sind den Gepflogenheiten der Kumpel entlehnt. Und Teil dieser Tradition ist es eben auch, dass man zusammen steht, dass man gemeinsame Sache macht, weil die Umgebung schon lebensfeindlich genug ist. In der absoluten Nacht des Berges, mit Millionen Tonnen Gestein über dir, brauchst du jeden Freund, den du kriegen kannst. Nicht umsonst waren es Bergleute, die die erste Hinterbliebenenversicherung eingerichtet und damit den Grundstein für unser gesamtes modernes Sozialsystem gelegt haben. Auch im heutigen Studium unterscheiden die Geowissenschaften sich von anderen Fächern maßgeblich durch die erforderlichen Exkursionen. Davon ist bei Leibe nicht alles touristischer Sonntagsspaziergang. Manchmal schlägt man sich tagelang durch verregnete Wälder, manchmal hängt man im wahrsten Sinne des Wortes an Hängen herum, im Idealfall ist man dabei aber nicht allein.
Geowissenschaftler zu sein bedeutet, auf Kollegen angewiesen zu sein und sich auf sie verlassen zu können. Manche Beprobung ist alleine zu gefährlich und durch die enorme fachliche Breite sind Fragestellungen oft nur im Verbund zu lösen. Wer im Untergrund etwas sucht, braucht mitunter Tektoniker, Sedimentologen, Geophysiker und Mineralogen und und und. Da ist kein Platz für Egotrips.
Worauf ich aber eigentlich hinaus will, ist, was das in eurem Studium konkret für euch bedeutet. Ich sage, schaut euch in der nächsten Vorlesung mal eure Sitznachbarn an. Diese Leute bieten euch die beste Chance, im Studium voran zu kommen. Nicht indem ihr sie runter macht, sondern indem ihr euch zusammenschließt. Lernt gemeinsam, teilt jedes bisschen nützlicher Information, bringt umfänglich ein, womit ihr helfen könnt und zögert nicht, an jene heranzutreten, die etwas besser können als ihr und um Hilfe zu bitten. Seid euch darüber im Klaren, dass ihr Naturwissenschaftler seid. Die Natur ist nicht simpel. Sie kümmert sich einen Scheißdreck darum, ob jemand sie begreift. Es gibt da draußen jede Menge Wissen, das die Menschheit nicht besitzt, auf das sie aber dringend angewiesen ist. Einer alleine kann da nicht viel erreichen. Um ein so gigantisches und beinahe schon bösartig komplexes System wie unseren Planeten zu verstehen, müssen wir die bestmögliche Kooperation anstreben.
Es ist ja auch nicht so, dass jeder jeden immer gerne haben muss. Der eine kommt mit der anderen besser klar und andersherum. Was es aber braucht für ein erfolgreiches Studium bei uns, das ist die Fähigkeit zur professionellen Zusammenarbeit, gepaart mit einer gewissen Ehrlichkeit. Wer aufrichtig zugibt, dass er an der einen oder anderen Stelle Nachholbedarf hat und sich dann lieber für sein Studium noch ein oder sogar zwei Jahre mehr Zeit nimmt, der ist in jedem Fall viel angesehener als der Blender, der Wissen vorspiegelt, das er nicht besitzt (oft ziemlich offensichtlich). Das ist für alle Beteiligten fürchterlich peinlich und im schlimmsten Fall erschummelt sich so jemand dann einen Abschluss, mit dem er für z.B. ein großes Bohrprojekt Verantwortung übernehmen kann. Da hilft dann irgendwann auch keine Haftpflicht mehr.
In diesem Sinne
Gute Nacht
ich nehme einen kürzlich auf Spiegel Online erschienenen Artikel zum Anlass, einmal ein paar Dinge über die bei den Geowissenschaftlern herrschende Fachkultur zu schreiben. Immerhin hat ein neues Wintersemester begonnen und wir haben viele neue ErSies, die viele neue Dinge erst noch kennen lernen müssen. In manchen Studiengängen scheint ein raues Klima von Konkurrenz zu herrschen, nach allem, was man so hört. Da versuchen Studenten ihre Kommilitonen runter zu machen, in der Hoffnung, im direkten Vergleich besser dazustehen. Neben dem im Artikel beschriebenen Fall von außergewöhnlich dämlichem Plagiarismus wurde mir gegenüber auch schon kolportiert, dass das bewusste Zerstören wichtiger Bücher in der Bibliothek, mit der Absicht, den Kommilitonen Informationen geziehlt vorzuenthalten, in bestimmten Fächern zum Repertoire gehört. Ich weiß nicht, wie viel davon Vorurteil ist, und vielleicht ist es auch an verschiedenen Universitäten unterschiedlich, aber gerade Jura und Betriebswirtschaft werden immer wieder als Fächer genannt, in denen mit harten Bandagen gespielt wird. Ich will mir auch gar nicht anmaßen zu beurteilen, ob das an dem Leistungsdruck, den vermittelten Inhalten oder den Leuten liegt, die ein solches Studium überhaupt aufnehmen. Ich möchte aber nachdrücklich darauf hinweisen, dass der Hase in den Geowissenschaften anders läuft.
Die Geowissenschaften stehen in der Tradition des Bergbaus mit seiner Jahrtausenden alten Geschichte. Und auch wenn Geowissenschaftler heute mehrstenteils nicht mehr unter Tage arbeiten, weil die momentanen wirtschaftlichen Gegebenheiten das eben nicht erfordern, so finden sich doch überall noch Hinweise auf diese Traditionen. Die Barbarafeier, die Grußformel "Glück auf", verwendetes Werkzeug und die Rechtfertigungen für den ununterbrochenen Bierkonsum sind den Gepflogenheiten der Kumpel entlehnt. Und Teil dieser Tradition ist es eben auch, dass man zusammen steht, dass man gemeinsame Sache macht, weil die Umgebung schon lebensfeindlich genug ist. In der absoluten Nacht des Berges, mit Millionen Tonnen Gestein über dir, brauchst du jeden Freund, den du kriegen kannst. Nicht umsonst waren es Bergleute, die die erste Hinterbliebenenversicherung eingerichtet und damit den Grundstein für unser gesamtes modernes Sozialsystem gelegt haben. Auch im heutigen Studium unterscheiden die Geowissenschaften sich von anderen Fächern maßgeblich durch die erforderlichen Exkursionen. Davon ist bei Leibe nicht alles touristischer Sonntagsspaziergang. Manchmal schlägt man sich tagelang durch verregnete Wälder, manchmal hängt man im wahrsten Sinne des Wortes an Hängen herum, im Idealfall ist man dabei aber nicht allein.
Geowissenschaftler zu sein bedeutet, auf Kollegen angewiesen zu sein und sich auf sie verlassen zu können. Manche Beprobung ist alleine zu gefährlich und durch die enorme fachliche Breite sind Fragestellungen oft nur im Verbund zu lösen. Wer im Untergrund etwas sucht, braucht mitunter Tektoniker, Sedimentologen, Geophysiker und Mineralogen und und und. Da ist kein Platz für Egotrips.
Worauf ich aber eigentlich hinaus will, ist, was das in eurem Studium konkret für euch bedeutet. Ich sage, schaut euch in der nächsten Vorlesung mal eure Sitznachbarn an. Diese Leute bieten euch die beste Chance, im Studium voran zu kommen. Nicht indem ihr sie runter macht, sondern indem ihr euch zusammenschließt. Lernt gemeinsam, teilt jedes bisschen nützlicher Information, bringt umfänglich ein, womit ihr helfen könnt und zögert nicht, an jene heranzutreten, die etwas besser können als ihr und um Hilfe zu bitten. Seid euch darüber im Klaren, dass ihr Naturwissenschaftler seid. Die Natur ist nicht simpel. Sie kümmert sich einen Scheißdreck darum, ob jemand sie begreift. Es gibt da draußen jede Menge Wissen, das die Menschheit nicht besitzt, auf das sie aber dringend angewiesen ist. Einer alleine kann da nicht viel erreichen. Um ein so gigantisches und beinahe schon bösartig komplexes System wie unseren Planeten zu verstehen, müssen wir die bestmögliche Kooperation anstreben.
Es ist ja auch nicht so, dass jeder jeden immer gerne haben muss. Der eine kommt mit der anderen besser klar und andersherum. Was es aber braucht für ein erfolgreiches Studium bei uns, das ist die Fähigkeit zur professionellen Zusammenarbeit, gepaart mit einer gewissen Ehrlichkeit. Wer aufrichtig zugibt, dass er an der einen oder anderen Stelle Nachholbedarf hat und sich dann lieber für sein Studium noch ein oder sogar zwei Jahre mehr Zeit nimmt, der ist in jedem Fall viel angesehener als der Blender, der Wissen vorspiegelt, das er nicht besitzt (oft ziemlich offensichtlich). Das ist für alle Beteiligten fürchterlich peinlich und im schlimmsten Fall erschummelt sich so jemand dann einen Abschluss, mit dem er für z.B. ein großes Bohrprojekt Verantwortung übernehmen kann. Da hilft dann irgendwann auch keine Haftpflicht mehr.
In diesem Sinne
Gute Nacht
Sonntag, 20. Oktober 2013
Das Glück der Tüchtigen
Eines kann man den "fünf Fitten um Fabian" nicht abstreiten, nämlich, dass sie letztendlich verdient als Sieger aus dem diesjährigen Erstsemester-Fußballturnier hervorgegangen sind. Der objektive Betrachter des zivilisierten Ballsports wird aber festgestellt haben, dass der fußballerische Glanz von einem anderen Team ausging. Sie spielten "Tiki-Taka" mit schwindelerregendem Tiqui-Taca an die Wand, zeigten "dem Geologischen Hammer", wo der Hammer hängt und ließen die "fünf Fitten um Fabian" alles andere als fit aussehen... Trotzdem fehlte im Finale das Glück, die Durchschlagkraft und die Kaltschnäuzigkeit, um den Turniersieg unter Dach und Fach zu bringen.
"Rapid Granit" als zweiter Sieger und trotzdem zufrieden mit der eigenen Leistung und der Tatsache, aus einem Umstand Kraft zu schöpfen, der uns allen als Beispiel gelten sollte. Als sicherer Rückhalt im Finale gelingt es nämlich ausgerechnet dem, im letzten Jahr durch eine schwere Knieverletzung aus dem Turnier ausgeschiedenen Fabian, seine Vorderleute soweit zu motivieren, dass sie ihm nur ein Jahr danach den Turniersieg schenken konnten. Das nennt man Steh-auf-Männchen!
Aber auch die restlichen Teams überzeugten durch kämpferischen und bisweilen sehr ansehnlichen Fußball. Deshalb im Folgenden für die Statistiker unter uns die nackten Zahlen:
Gruppenphase:
- 5 Fitte & Fabian vs. Der Geologische Hammer 0:0
- Tiki-Taka vs. Rapid Granit 1:7
- Tiki-Taka vs. 5 Fitte & Fabian 1:2
- Der Geologische Hammer vs. Rapid Granit 0:2
- Der Geologische Hammer vs. Tiki-Taka 1:1
- 5 Fitte & Fabian vs. Rapid Granit 2:2
- 5 Fitte & Fabian vs. Der Geologische Hammer 1:0
- Tiki-Taka vs. Rapid Granit 1:3
- Tiki-Taka vs. 5 Fitte & Fabian 1:1
- Der Geologische Hammer vs. Rapid Granit 1:4
- Der Geologische Hammer vs. Tiki-Taka 3:2
- 5 Fitte & Fabian vs. Rapid Granit 0:7
Endtabelle Gruppenphase:
- Rapid Granit 16 Punkte 25:5 Tore
- 5 Fitte & Fabian 9 Punkte 6:11 Tore
- Der Geologische Hammer 5 Punkte 5:10 Tore
- Tiki-Taka 2 Punkte 7:17 Tore
Spiel um Platz 3:
Der Geologische Hammer vs. Tiki-Taka 1:1 n.E. 5:4
Finale:
Rapid Granit vs. 5 Fitte & Fabian 0:0 n.E. 1:2
Herzlichen Glückwunsch allen Teilnehmern und Siegern und ganz ganz lieben Dank allen helfenden Händen, dem Unparteiischen und allen darüber hinaus helfend involvierten Menschen!! Auf ein Neues im nächsten Jahr!
Dienstag, 17. September 2013
Ihr fragt, wir antworten!
Für alle kommenden ErstsemestlerInnen unseres Studiengangs gibt es ein paar Möglichkeiten, uns bei Fragen zum Studienbeginn oder allgemein zum bevorstehenden neuen Lebensabschnitt zu kontaktieren. Wir haben zwei engagiert Erstsemester-Beauftragte, die ihr gerne Tag und Nacht zu Rate ziehen könnt:
Henning Düselder (henningdueselder@web.de)
Ulrike Sattler (kengaruh@sonnenkinder.org)
Henning Düselder (henningdueselder@web.de)
Ulrike Sattler (kengaruh@sonnenkinder.org)
Für alle, denen das zu unpersönlich ist und die sich eventuell auch direkt mit Gleichgesinnten austauschen wollen, steht in Zeiten sozialer Netzwerke natürlich auch eine Facebookgruppe bereit, die bis dato noch für euch ErstsemestlerInnen und die Mitglieder des Fachrates reserviert ist. So könnt ihr euch ganz ungestört über alle Ängste, Probleme und sonstige Anliegen austauschen und unterhalten und dem Fachrat brennende Fragen stellen, die zumeist sehr zügig beantwortet werden. Ihr findet diese Gruppe hier.
Wir freuen uns, viel von euch zu lesen!
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